Was wird bei einer Zahnbehandlung eigentlich gemacht?

Die häufigste Behandlung an den Pferdezähnen ist das Raspeln der sogenannten Haken, die sich an den Backenzähnen des Unterkiefers innen und am Oberkiefer außen finden. Dies macht fast jeder Tierarzt und/oder Dentist. Dies geht zumeist ohne Sedation am stehenden Pferd. Doch selbst hierbei erreicht man kaum die letzten/hinteren Backenzähne und beseitigt deshalb nur einen kleinen Teil der Spitzen. Da das Pferdemaul nach hinten aber immer enger wird, ist es wichtig auch da zu behandeln. 

Dieses sogenannte Zähneraspeln ist der bekannteste Teil der Zahnbehandlung. Es sollte aber dabei nicht bleiben.

 

Das Hauptaugenmerk eines guten Zahnbehandlers sollte auf der Herstellung der sogenannten Dreipunktbalance liegen. Dabei wird dafür gesorgt das alle Zähne und die Kiefergelenke des Pferdes ihrer Funktion und Aufgabe entsprechend gleichmäßig und komplett in Arbeit gebracht werden und die Kaubelastung verteilt wird.

Eine vernünftige Ausbalancierung des Gebisses dauert  40 - 45 Minuten oder auch länger und erfordert sehr präzises und genaues Arbeiten. Ohne individuelle und pferdegerechte Sedation ist das nicht möglich.

 

Die Behandlung des einzelnen Pferdes sollte auf die Besonder-heiten Ihres Pferdes eingehen. Ob die Korrektur maschinell oder per Hand erfolgt ist dem Behandler überlassen.

Es ist natürlich möglich einen 2 cm hohen Haken- oder Meißelzahn von Hand zu entfernen, eine maschinelle Korrektur ist aber deutlich zeitsparender und schonender für das Pferd. Ein Zahnbehandler sollte verschiedene Bahandlungsmethoden beherrschen und die jeweils passende und schonendere aussuchen können. Nicht alles ist sinnvoll per Handraspel zu bewerkstelligen, nicht alle Pferde akzeptieren auch trotz Sedation die Maschine in Nähe ihres Kopfes.

Es gibt keine Methode für alle Pferde und alle Fälle.

 

 

Bitte bedenken Sie in Deutschland sind nur Tierärzte befugt Pferde medikamentell ruhigzustellen/sedieren. Auch die Gabe von Sedativa ins Maul durch Nichttierärzte ist nicht zuässig. Zu Ihrer eigenen und der Sicherheit des Pferdes lassen Sie keinen Nichttierarzt Ihrem Pferd irgendwelche Medikamente geben.

 

 


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